Wir, die 1a, sind eine Integrationsklasse mit 5 Integrationskindern, davon haben drei Kinder einen SPF der allgemeinen Sonderschule und zwei Kinder haben einen erhöhten Förderbedarf. Seit Schulbeginn begleitet uns ein Hund. Er heißt Lenni und ist jetzt 7 Monate alt. Momentan besucht er noch die Welpenschule. Mit 1 Jahr macht er die 1. Prüfung, um dann im Sommer für die Hundetherapieausbildung in Salzburg zugelassen zu werden. Warum haben wir einen Hund in der Klasse? Dafür gibt es verschiedene Gründe: Die Einsatzmöglichkeiten für Therapiehunde in der Pädagogik sind vielfältig. Die Kinder lernen den richtigen Umgang mit Hunden und deren Verhalten, sie übernehmen Verantwortung, stärken ihr Selbstbewusstsein und sie sind motivierter zu kommunizieren. Schüchterne Kinder trauen sich in der Gruppe kaum sprechen oder vorlesen. Da kommt dann unser Hund zum Zug. Mit ihm sprechen Kinder über ihre Erlebnisse und sie lesen ihm vor ohne Angst und Stress. Laut einer Studie sind solche Kinder stressfreier im Unterricht und können dadurch mehr leisten. Auch im sozialen Verhalten lernen die Kinder viel dazu. Aggressionen werden abgebaut, Trost wird beim Hund gesucht und auch gefunden.
Es gibt natürlich strikte Regeln im Unterricht. In der Klasse befindet sich eine Hundebox, in die sich Lenni zurückziehen kann, wenn er seine Ruhe haben will. Diese Box ist absolutes Tabu für die Kinder. Ebenso sind aggressive Handlungen gegenüber Lenni verboten (kein Ärgern, kein Provozieren!). Für Lenni ist die Küche ein Verbot. Hygienebestimmungen müssen eingehalten werden. Schulhunde durchbrechen das übliche Rollenverhalten zwischen Lehrer und Schüler. Die Kinder werden offener und sind mit Begeisterung beim Unterricht. Momentan ist Lenni noch ein Welpe und dient zur Gewöhnung in der Klasse, zum Schließen von Freundschaften und zum Erlernen des richtigen Umgangs mit Hunden. Wenn Lenni fertig ausgebildet ist, wird er auch im Rechenunterricht eingesetzt.
Wir haben bereits einige nette Begebenheiten mit Lenni erleben dürfen. Natürlich hatten ein paar Kinder anfangs ein wenig Angst vor Lenni, der das schnell merkte. Gerade mit diesen Kindern ist er besonders vorsichtig und legt ihnen ein „Steckerl „vor die Füße, damit sie es werfen. Er spürt auch sehr gut, wenn ein Kind traurig ist und geht dann genau auf dieses Kind zu, um es zu trösten. Mittlerweile mögen Lenni alle Kinder und sie freuen sich, wenn sie ihn an der Leine führen dürfen oder mit ihm im Sportunterricht spielen dürfen. Fehlt er einmal, weil der Schultag zu lange für ihn ist, dann vermissen sie ihn sehr.